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Schonacher Batzenwecken

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1872 wurde vom Schonacher Bäckermeister Josef Dold (Alte Beck) das (Große) Schlössli am Sommerberg gebaut. 1875 das Kleine (heute Haus Ihringer/Burger) Josef Dold nach 1800 (genaues Geburtsdatum unbekannt) geboren übte jahrelang seinen Beruf in Frankreich u.a. am französischen Königshof aus. Vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges 1870/71 kehrte er nach Schonach zurück und betrieb mit seiner Frau eine Bäckerei. Spezialität war ein viergeteilter Wasserwecken, welcher bis dato hierzulande unbekannt war. Die Währung dieser Zeit oder Bezeichnungen für Geldstücke waren Gulden, Kreuzer und Taler. Im Volksmund gab es auch die Bezeichnung des Batzens (siehe unten). Der Wert eines solchen Weckens war ein Batzen. Bei der hiesigen Bevölkerung war daraus schnell der Name des „Batzenwecken“ entstanden. Durch zu klein gebackene Wecken kam Josef Dold des Öfteren mit dem Gesetz in Konflikt und es gipfelte mit der Versiegelung des Backofens und dessen „Inhaftierung“ im Rathauskäfig durch die Obrigkeit. Schon nach kurzer Zeit vermisste die Bevölkerung schmerzhaft die leckeren Backwaren und man bat Josef Dold freizulassen um fortan wieder backen zu können. Diese Gegebenheit wurde an der Fasnet als Volksspiel und Moritat aufgeführt. Fortan wurde der Batzenwecken mit der Fasnet verbunden. Die umliegenden Gemeinden bezeichnen die Schonacher Bürger gerne auch als Batzenwecken. Bis heute ist er ein wichtiges Symbol der Narrenzunft in verschiedenster Form. Täglich kann man ihn frisch gebacken in den hiesigen Bäckereien genießen.

Der Batzen:
Ursprünglich stammte diese Währung um 1492 aus dem schweizerischen Kanton Bern (benannt nach dem Wappentier Bär) und wurde dort bis 1850 geprägt. Auch im süddeutschen Raum wurde diese Zwischenwährungseinheit bis 1559 verwendet und danach verboten. Im schweizerischen blieb sie. Im Wert differierte sie je nach Prägungsort. Man vermutet dass hierzulande die 10 Kreuzermünze im Volksmund noch zu damaliger Zeit 1 Batzen hieß.

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